Zielgruppe
Was ist eine Zielgruppe?
Eine Zielgruppe umfasst alle potenziellen Personen, die durch Marketingmaßnahmen gezielt für den Kauf angesprochen werden sollen. Die Kunst besteht darin, eine möglichst homogene Gruppe zu identifizieren, indem gemeinsame Merkmale herausgearbeitet werden.
Dabei gilt: Zielgruppen sind nicht statisch, sondern dynamisch. Sie verändern sich durch technologische Entwicklungen, gesellschaftliche Trends oder veränderte Konsumgewohnheiten. Eine nachhaltige, langfristige Zielgruppenbeschreibung muss regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.
Wie definiere ich meine Zielgruppe?
Die Zielgruppe bildet die Grundlage für eine wirkungsvolle Ansprache durch Kommunikations- und Marketingmaßnahmen. Damit diese Maßnahmen gezielt greifen, ist es entscheidend, Gemeinsamkeiten innerhalb der Zielgruppe klar zu definieren. Typischerweise werden die Zielgruppen-Arten anhand folgender Merkmale segmentiert:
- Soziodemografische Merkmale: Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildungsstand
- Psychografische Merkmale: Werte, Lebensstil, Interessen, Einstellungen
- Geografische Merkmale: Region, Wohnort, Umfeld (urban oder ländlich)
- Verhaltensbezogene Merkmale: Kaufverhalten, Markenloyalität, Nutzungsverhalten, Preissensibilität
Durch die Kombination verschiedener Merkmale entsteht ein klares und differenziertes Bild der Zielgruppe.
Beispiel: Statt lediglich „Männer zwischen 30 und 40“ zu definieren, kann eine präzisere Zielgruppendefinition lauten: „Preisbewusste Männer zwischen 30 und 40, die in ländlichen Regionen leben, technikaffin sind und regionale Produkte bevorzugen“.
Unterschied Zielgruppe vs. Buyer Persona
Während eine Zielgruppe alle Personen umfasst, die durch Marketingmaßnahmen angesprochen werden sollen, übersetzt die Buyer Persona diese Gruppe in eine konkrete, greifbare Einzelperson. Hilfreich ist dabei die Arbeit mit Persona-Profilen – also fiktiven, aber realitätsnahen Personen der Zielgruppe. Sie machen Ziele, Bedürfnisse und Pain Points sichtbar und helfen dabei, Kommunikation, Content und Angebote passgenau auszurichten.
Was sind Methoden zur Zielgruppenanalyse?
Um eine Zielgruppe fundiert zu bestimmen, kommen Methoden der Marktforschung zum Einsatz. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen primärer und sekundärer Marktforschung.
Bei primären Marktforschungsmethoden werden eigene Daten direkt bei der Zielgruppe erhoben:
- Befragungen: Quantitative Online-Umfragen oder qualitative Interviews
- Fokusgruppen: Moderierte Gruppendiskussionen mit 6–10 Teilnehmenden
- Beobachtungen: z. B. Verhaltensbeobachtung im Einzelhandel oder auf Websites
- Experimente und Tests: z. B. A/B-Tests oder Prototypentests
Sekundäre Marktforschungsmethoden hingegen greifen auf bereits vorhandene Datenquellen zurück:
- Regierungs- und Branchenstudien: z. B. Eurostat, Statista
- Akademische Studien: Wissenschaftliche Artikel, Papers
- Marktberichte und Whitepapers
- Wettbewerbsanalysen
Für ein umfassendes Zielgruppenverständnis wird häufig eine Kombination aus sekundärer und ergänzender primärer Marktforschung gewählt. Dadurch lassen sich sowohl allgemeine Trends als auch spezifische Bedürfnisse und Verhaltensweisen präzise erfassen. Eine Zielgruppendefinition klingt oft einfacher, als sie in der Praxis tatsächlich sind.
Wie unterscheiden sich B2C- und B2B-Zielgruppen?
B2C Marken richten sich direkt an Endverbraucher – also Privatpersonen, die Produkte oder Dienstleistungen für den persönlichen Bedarf kaufen. Die Zielgruppenanalyse ist in diesem Umfeld meist einfacher, da standardisierte Daten wie Alter, Einkommen oder Konsumverhalten leichter zugänglich sind. Hauptherausforderung ist in heterogenen Märkten, die Zielgruppe nicht zu breit zu fassen. Je unschärfer die Zielgruppe, desto höher die Streuverluste.
B2B Marken sprechen Unternehmen an. Diese Geschäftskunden agieren in komplexeren Entscheidungsprozessen, bringen individuelle Anforderungen mit und stehen häufig selbst im Wettbewerb. Die Definition einer klaren Zielgruppe ist dadurch deutlich anspruchsvoller und erfordert eine tiefere Markt- und Branchenkenntnis. Die repräsentative Datenerhebung in B2B-Zielgruppen wird je nach Branche zur zentralen Herausforderung. Valide Daten sind oft schwer zugänglich, wenn es sich um Nischen handelt.

Sowohl in B2C- als auch B2B-Märkten ist das Kennen der Zielgruppe essenziell für jede erfolgreiche Markenstrategie. Als Basis für gezielte Botschaften, effektive Media Planung ermöglicht sie eine zielgerichtete Markenpositionierung. Genau definierte Zielgruppen können dabei helfen, Ressourcen effizient einzusetzen und Wettbewerbsvorteile zu generieren.
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