Autoren: Heike Amler und Patrick Gevelmann
Was macht einen deutschen Mittelständler zum Weltmarktführer? Wie gelingt es heute, im B2B-Bereich Marken erfolgreich zu positionieren und die Markenführung zu perfektionieren? Diese Fragestellungen stehen im Mittelpunkt unserer Studienreihe „Die Marken der Hidden Champions“, die wir bereits zum dritten Mal durchgeführt haben.
Das vielleicht wichtigste Ergebnis aus insgesamt 285 Experteninterviews ist: die Hidden Champions wollen gar nicht „hidden“ sein. Das erklärte Markenziel vieler Hidden Champions ist daher, mit Hilfe der Marke sichtbar zu werden. Dazu gehört neben der Definition einer klaren internen Markenstrategie die konsequente Ausrichtung auf die Kundenbedürfnisse. Trotz aller technologischen Überlegenheit bleibt das zentrale Bedürfnis der Kunden Ausgangspunkt für das tägliche Tun und Handeln der Unternehmen. Häufig stellt die Geschäftsführung persönlich sicher, dass bei jedem Kontakt mit ihrer Marke der relevante Kundennutzen erlebbar wird. In Verbindung mit Transparenz wird so Vertrauen geschaffen und die Kundenbeziehung nachhaltig gestärkt. Denn die Kunden wollen die Gewissheit, einen verlässlichen Partner an ihrer Seite zu haben.
Natürlich spielt bei der aktuellen Studie das Trendthema Industrie 4.0 eine wichtige Rolle. Den diesjährigen Top-Aufsteigern im Ranking gelingt der Vorsprung unter anderem durch die erfolgreiche Umsetzung des Themas. Unternehmen, die noch vor zwei oder drei Jahren wenig Beachtung fanden, sind auf einmal sehr präsent. Die Digitalisierung und das Internet der Dinge verhelfen dem deutschen Mittelstand wichtige Kompetenzen, wie Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit, aufzubauen.
Insgesamt steigt das Bewusstsein für die eigene Marke im Vergleich zur ersten Messung im Jahr 2011. Ein Großteil der Hidden Champions, wie zum Beispiel Otto Bock, konnte die Markenstärke signifikant steigern. Der „gute Name“ ist nicht nur ein Aushängeschild, sondern und gerade auch im Industriebereich ein wesentlicher Treiber des Unternehmenserfolgs.